Der schiefe Hals

In meiner Praxis für Integrative Medizin habe ich es oft mit sogenannten „austherapierten“ Fällen zu tun. Integrative Medizin bedeutet, dass man strukturelle Erkrankungen immer im systemischen Kontext betrachtet. Ein Beispiel dafür ist auch nachfolgender Fall:

Vorgeschichte – Verschlimmerung der Kopf- und Kieferschmerzen durch Brackets

Frau H. litt längere Zeit unter Beschwerden im Gesichtsbereich, der Zähne und der Kiefergelenke mit Ausstrahlungen bis in den Nacken und den Rücken hinab.

Schiefer Hals, Mundöffnung und Gesicht deutlich „verschoben“.
Schiefer Hals, Mundöffnung und Gesicht deutlich „verschoben“.

Ein amerikanischer Zahnarzt erkannte wohl die Zusammenhänge und versuchte ihr deshalb mit der Hilfe von Brackets den Unterkiefer, der sich in Fehlstellung befand, einzustellen. Da dies nicht zur Zufriedenheit gelang, folgte eine weitere Behandlung mit Brackets im Oberkiefer. Das Gesicht nahm zunehmend eine Fehlstellung ein und der Sternocleidomastoideus (SCM) der linken Seite verhärtete sich. Die Fehlstellung beeinträchtigte die Patientin zunehmend und so entschloss man sich, diesen Muskel mit Botox zu infiltrieren, in der Hoffnung die Spannkraft ließe nach und der Hals mit Kopf säße dann wieder gerade auf dem Rumpf.

Voraussetzung für eine Behandlung

Der schiefe Hals und die Verhärtung des Sternocleidomastoideus (SCM) der linken Seite beeinträchtigte die Patientin sehr.
Der schiefe Hals und die Verhärtung des Sternocleidomastoideus (SCM) der linken Seite beeinträchtigte die Patientin sehr.

Allerdings wurde die Rechnung hier nicht mit dem „Wirt“ gemacht und die Fehlstellung nahm erneut zu. Dies zwang dann die Patientin häufig dazu, besonders bei Tisch oder in Gesellschaft, einen Schal um die Stirn zu schlingen und damit den Kopf gerade zu rücken. So kam die Patientin zu mir. Was tun: Natürlich bestand eine CMD (Craniomandibuläre Dysfunktion) mit absteigender Kette, natürlich war der SCM li. massiv verdickt und erfüllte durch die Botox-Behandlung seinen Dienst nicht vollständig, die Gegenseite war verhärtet und führte zu einer Verkürzung der tiefen Halsmuskulatur. Das wiederum förderte eine Fehlfunktion der ersten bis zur vierten Rippe. Ich machte der Patientin klar, dass sie sich erst die Brackets entfernen lassen sollte, und wenn das geschehen sei, würde ich die Behandlung übernehmen.

Osteopathie in Verbindung mit der MaRhyThe

Vier Wochen später erschien die Patientin erneut in der Praxis: Es folgten osteopathische Behandlungen sowie zur Unterstützung – ohne wäre es gar nicht möglich gewesen – ebenso regelmäßige Behandlungen mit Matrix-Rhythmus -Therapie. Bereits nach vier Wochen konnte man einen ersten Erfolg verbuchen, so dass die Patienten willens war, zweimal pro Woche in die Praxis zu kommen und das obwohl sie 45 km entfernt wohnte und somit jede Woche 180 km Fahrweg zurücklegte.

Zusätzliche Unterstützung mit der Homotoxikologie und Therapiepause

MatrixtherapieDas Geschehen stagnierte; ein benachbarter Kollege von der Zunft der „Plastischen Chirurgen“ wurde hinzugezogen. Die Auskunft aus der Chirurgie war nicht zufriedenstellend. Nach langer Diskussion wurde entschieden wie es weiter geht: Die amerikanische Patientin war bereit mit der bisherigen Therapie fortzufahren, insbesondere mit der Matrixtherapie. Zusätzlich infiltrierte ich in den Muskel eine Mischung aus LA, Bikarbonat und einigen homöopathischen Substanzen, mit der ich auch bei Muskelerkrankungen von Sportlern immer gute Erfolge hatte (Bei Übersäuerung durch permanente Spannung). Auch dies schien zu einer Besserung beizutragen. Nach drei Monaten intensiver Therapie legten wir eine Pause ein, um dem Körper die Möglichkeit der Eigeninitiative zu überlassen.

Zufriedenstellendes Ergebnis nach sieben Monaten

Im Vergleich mit dem ersten Bild sieht man hier sehr gut, wie die Gesichtszüge, die Halsstellung sowie die Mundöffnung sich wieder normalisiert haben.
Im Vergleich mit dem ersten Bild sieht man hier sehr gut, wie die Gesichtszüge, die Halsstellung sowie die Mundöffnung sich wieder normalisiert haben.

Nach der vierwöchigen Therapiepause sah man bei der Nachschau wohl die Verbesserung und Konsolidierung wie nach drei Monaten, allerdings nicht den Erfolg, den ich mir vorstellte. Also noch einmal die gleiche Prozedur. Die Patientin machte gerne mit, schließlich sprach auch der Bekanntenkreis von einer Besserung. Nach weiteren drei Monaten war es fast zu einer Normalisierung gekommen. Die Abstände der Behandlung sind nun zweimal pro Monat.

Frau H. macht zusätzlich nun Yoga und ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

Ohne MaRhyThe hätten wir dies nie so hingekriegt! Zufriedene Patientin, zufriedene Behandler.

Depressionen

„An apple a day keeps the doctor away“, besagt ein englisches Sprichwort. So dachte auch eine junge Angestellte in einem großen Betrieb. Einen Ausfall könne sie sich nicht leisten. Der tägliche Apfel wurde zur Routine. Nach einigen Wochen bemerkte sie allerdings, dass es ihr immer schlechter ging. Die Stimmung war auf dem Nullpunkt, Gesichtsausschläge begannen, zur Arbeit musste sie sich geradezu schleppen. Woran mochte dies liegen?
Ärztliche Durchuntersuchung brachte kein Ergebnis. Beste Werte.
Bei der Untersuchung nach osteopathischen Gesichtspunkten wie nach F. X. Mayr fiel allerdings sofort die „Luft im Bauch“ auf und eine geschwollene Zunge mit erheblichen Zahneindrücken. Ein Test nach Professioneller Applied Kinesiology ließ den Verdacht einer Fruktose-Intoleranz aufkommen, der dann im H2-Test noch einmal untermauert werden konnte. Es folgte eine intensive Aufklärung des Krankheitsbildes mit einer Therapie der Resorptionsstörung im Darm und schon ging es wieder bergauf.
Erklärung: Bei Nahrungsmittelintoleranzen kann es zu einem Mangel an Tryptophan, der Vorläufersubstanz von Serotonin, kommen. Der Serotoninmangel führt dann zu depressiven Symptomen. Durch den Verzehr von Süßigkeiten wird die Serotoninproduktion kurzfristig gesteigert, langfristig wird es jedoch zu einem immer stärkeren Tryptophan-mangel kommen, solange der Darm nicht behandelt wird.

Behandelt, behandelt, behandelt …

Manchmal, wenn Patienten durch mehrere ärztliche Hände gegangen sind, ohne dass eine Besserung eingetreten ist, frage ich mich schon, warum das Gedankengut im Buch von B. Lown keine weitere Verbreitung gefunden hat.
Wir schreiben jetzt Ende Mai 2010. Der 45jährige Patient bringt mir einen Bogen mit Aufzeichnungen mit, gut strukturiert zusammengestellt.
Als technischer Zeichner benötigt er beide Hände. Erste Anzeichen von Schmerzen im linken Ellenbogen Frühjahr 2008 mit Zunahme bis zum Herbst. Beim Autofahren bereitete bereits das Halten des Lenkrad heftige Schmerzen und war nur mit Mühe möglich.
Tabletteneinnahme gegen den Schmerz, der zunahm, Nebenjob wurde gekündigt.
Therapie durch Hausarzt und Überweisung zum Orthopäden. Diagnose des HA wurde vom Orthopäden bestätigt. Therapie mit Friktionsmassage, Eis und Wärme im Wechsel.
Eigentherapie.

Physiotherapie ca. 40 mal – nur kurzfristige Linderung …
Wegen ausbleibender Besserung zwischendurch Röntgenreizbestrahlung Februar 2009 – keine Besserung.
Im Oktober Stilllegung des Armes mittels Gipsschiene. Autofahren nicht mehr möglich.
Drehung des linken Ellenbogens war nach 2 Stunden Arbeit nicht mehr möglich. Hobby Schlagzeugspielen ebenfalls nicht.
Seit 2010 keine Therapie, da Hausarzt keine Massagen mehr verordnete. Vielmehr wurde nun eine Operation in Aussicht gestellt.
Natürlich wurde auch die Therapie nach Dorn versucht – ohne Ergebnis.
Wegen der Fülle der Angaben habe ich manche Dinge weggelassen.
In der Praxis zeigte sich eine Einschränkung der Beweglichkeit im linken Ellenbogen und des Handgelenks.
Nach der Untersuchung folgte eine ca. 5-minütige Behandlung nach osteopathischen Gesíchtspunkten.
Der Patient verließ beschwerdefrei und ohne Einschränkung der Beweglichkeit die Praxis und meinte: „Der mich dahergeschickt hat, dem geb ich einen aus“. Und ich … ?